Meinen letzten Tag in Venedig konnte ich entspannt angehen. Die schnellste Busverbindung zwischen Venedig und Ljubljana verlässt Venezia Mestre um 11:50, 12 Minuten von der Insel mit dem Zug. Was folgte war ein bisher einzigartiges Erlebnis mit Busfahrten. Das Ziel der Reise, Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens, ist auf jeden Fall den Trip wert.
Nach einem entspannten Frühstück in der Bar, zu welcher das Backpackers House Venice gehört, machte ich mich gemütlich auf den Weg zum Bahnhof Venezia Santa Lucia. Dem Fahrkartenautomaten hatte ich dann schnell eine Fahrkarte nach Mestre abgetrotzt und kurz darauf sass ich im Regionalzug nach Venezia Mestre. Laut Information sollte sich der Busbahnhof direkt neben dem Bahnhof in Mestre befinden.
Die Beschilderung war eindeutig, jedoch erhielt ich am Fahrtkartenschalter die Info, der nächste Bus würde erst um 16:50 nach Ljubljana fahren. Das entsprach nicht so ganz meinen Informationen und so fragte ich, wo denn die Eurolines Busse fahren würden. Er schickte mich zurück zum Bahnhof. Auf den paar Metern sah ich dann einen Bus, welcher mit «Ljubljana» beschriftet war. Ein guter Grund den Fahrer anzusprechen und ihn zu fragen, ob er mir auch eine Fahrkarte verkauft. Tut er selbstverständlich, der Bus fährt aber, so sein gebrochenes Deutsch, erst in einer Stunde. Immerhin konnte ich meinen grossen Rucksack schon mal im Bus zwischenlagern.
Die Stunde wurde dann zu einer Stunde und 45 Minuten (es war tatsächlich der 11:50 Bus) bis sich der Bus auf den Weg machte. Vor der Mautstelle verliess der Bus dann plötzlich die Autobahn, es war bereits nach dem Flughafen, also kein weiterer Stop, nur um bei der nächstbesten Gelegenheit zu wenden und wieder in Gegenrichtung auf die Autobahn zu fahren. Ok, er hat die Ausfahrt zum Flughafen verpasst… er fuhr aber wieder vorbei und schlussendlich standen wir wieder in Mestre am Bahnhof, rund eine halbe Stunde später.
Die folgende Aufruhr machte mir dann klar, dass wohl eine Passagierin Grund des Umkehrens war und entweder eine Person oder ein Gepäckstück vergessen hatte. Beim zweiten Versuch hat’s dann geklappt und wir fuhren auf direktem Weg bis nach Ljubljana durch.
Die Ankunftszeit von 15:30 gab mir dann genügend Zeit im Hostel Celica einzuchecken und einen ersten Eindruck von der Stadt zu gewinnen. Die Orientierung verlief diesmal ohne Problem,da einerseits Ljubljana eine überschaubare Stadt ist und es andererseits in der Stadt nur einen Fluss und keine Kanäle gibt. Das wichtigste was ich von der slowenischen Sprache dann lernte, war dann der Begriff toceno pivo (fast wie im Tschechischen: gezapftes Bier).
Am folgenden Donnerstag setzte ich meine Erkundungen der Stadt dann über den Markt und zur Burg hoch über der Stadt fort. Bei einem Besuch der Stadt lohnen sich die 4 Euro Eintritt für das Geschichtsmuseum und den Wachturm auf jeden Fall. Und für 2 zusätzliche Euros muss man nicht mal selber zur Burg hochsteigen, sondern kann sich eine Fahrt in der Standseilbahn gönnen.
Das Museum muss in den letzten Jahren (neu-)eröffnet worden sein. Die multimediale Ausstellung lädt dazu ein, die slowenische Geschichte auf unterhaltsame Art mehr oder weniger tief zu ergründen. Andererseits bietet sich vom Wachturm aus eine Aussicht nicht nur über die Stadt, sondern bis hin zu den Alpen und dem Dalmatinischen Gebirge.
Den Nachmittag genoss ich dann bei einer Tortilla (die Slowenen scheinen mexikanisches Essen zu mögen, auf beinahe jeder Speisekarte taucht davon etwas auf) und einem frisch gepressten Zitronensaft, gefolgt von einem Espresso am Ufer der Ljubljanica.
Morgen gibt’s dann einen Ausflug in den slowenischen Karst um die berühmte Höhle von Postojna zu besuchen, und anschliessend an die Küste in entweder Koper oder Piran.